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Da geht noch mehr.

Einige Wörter in diesem Text sind bunt markiert.
Und es ist ein schwarzes Dreieck vor dem Wort.
Das bedeutet:
Diese Wörter werden erklärt.

So sieht das aus.  Sexismus

Du kannst auf das schwarze Drei·eck vor den bunten Wörtern klicken.
Oder auf das bunte Wort selbst.
Dann siehst Du die Wort·erklärungen.
So sehen die Wort·erklärungen aus.

Wenn Du die Wort·erklärung gelesen hast, klicke wieder auf das Drei·eck. 
Dann geht die Wort·erklärung wieder weg. 
So kannst Du den Text bequem weiter·lesen.

Diese Internet·seite hat noch mehr versteckte Texte. 
In 2 rosa Kästen auf dieser Seite kannst Du auf die kleine Klammer hinter der Überschrift klicken.

So sieht die Klammer aus.
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Klicke noch einmal auf die Klammer. 
Dann ist der Text wieder versteckt.

Diskriminierung in Hessen

Was ist Diskriminierung?

Diskriminierung bedeutet:
Jemand behandelt Menschen schlecht.
Oder jemand beleidigt sie.
Manche Menschen haben schlechtere Chancen als andere Menschen.
Sie werden ausgeschlossen.
Zum Beispiel Menschen mit Behinderung. 
Oder Menschen aus anderen Ländern.
Oder Menschen mit einer anderen Religion.

Aber: 
Diskriminierung ist verboten.
Alle Menschen haben dieselben Menschen·rechte.
Man kann sich gegen Diskriminierung wehren.

Alle Menschen sind verschieden.
Darum machen auch alle Menschen unterschiedliche Erfahrungen mit Diskriminierung.
Und es wird zu wenig über Diskriminierung gesprochen.

Viele Menschen haben Vorurteile.
Sie glauben, etwas über einen anderen Menschen zu wissen.
Auch wenn sie den Menschen gar nicht kennen.
Weil der Mensch zu einer bestimmten Gruppe gehört.
Oder weil er ein bestimmtes Aussehen hat.
Die Vorurteile haben nichts mit der einzelnen Person zu tun.
Aber durch diese Vorurteile erleben viele Menschen Diskriminierung und Ausgrenzung.
Diskriminierung gehört zu ihrem Alltag.

Mehr Informationen über Diskriminierung

Verschiedene Formen von Diskriminierung

Diskriminierung begegnet den Menschen im Alltag auf viele verschiedene Arten.
Manchmal sind ganz offen und direkt.
Und manchmal versteckter.

Zum Beispiel:
Eine Frau ist gut ausgebildet.
Sie hat viel Erfahrung in ihrem Beruf.
Sie bewirbt sich auf einen neuen Job.
Aber sie bekommt den Job nicht.
Weil sie eine Frau ist.
Ein Mann bekommt den Job.

Das ist eine direkte Diskriminierung.

Noch ein Beispiel:
Eine Firma sucht neue Mitarbeiter*innen.
Darum macht die Firma eine Ausschreibung.
Auf ihrer Internet·seite schreibt die Firma eine Stellen·anzeige aus.

In der Stellen·anzeige steht dann: 
Die Mitarbeiter*innen brauchen Deutsch als Mutter·sprache.
Das bedeutet dann:
Nur Menschen aus Deutschland können sich auf die Stelle bewerben.
Menschen aus anderen Ländern können sich nicht bewerben.
Auch wenn sie sehr gut Deutsch sprechen.

Das zeigt:
Menschen erleben aus verschiedenen Gründen Diskriminierung.

An vielen Stellen wird immer wieder entschieden:
Wer gehört dazu?
Und wer nicht? 
Es geht um Macht.


Nicht jeder Ausschluss ist eine Diskriminierung

Nicht immer ist ein Ausschluss auch eine Diskriminierung.

Zum Beispiel:
Ein Schwimmbad richtet einen Frauen·bade·tag ein.
An einem Tag in der Woche dürfen Männer das Schwimmbad nicht besuchen.
An diesem Tag sind sie ausgeschlossen.
Aber es ist keine Diskriminierung von Männern.

Oder:
Ein Club veranstaltet eine Party für queere Menschen.
Das bedeutet:
Queere Menschen können zur Party kommen.
Hetero·sexuelle cis Menschen sind nicht zu der Party eingeladen.
Aber auch das ist keine Diskriminierung.

An diesen Tagen sind diese Orte sichere Orte.
Orte ohne sexuelle Belästigung.
Orte ohne Queer·feindlichkeit.

Lerne Neues dazu!

Gespräche und Texte über Diskriminierung verändern etwas.
Es verändert, wie Menschen denken.
Und was sie tun.
Vielleicht merken diese Menschen:
Ich habe Vorurteile über Menschen.
Ich nehme den Menschen gar nicht wirklich wahr.
Weil meine Vorurteile stärker sind.

Dann lese ich Texte über Diskriminierung.
Dadurch lerne ich Neues dazu.
Ich merke vielleicht:
Meine Vorurteile werden weniger stark.
Ich will einzelne Menschen besser kennen·lernen.
Ich will mich mit ihnen aus·tauschen.
Ich will von ihren Erfahrungen hören.
Ich will die Menschen und ihre Rechte anerkennen.

Wie kann das funktionieren?

Dafür sind diese Dinge wichtig:

Diskriminierung kann an vielen Orten und in vielen Situationen passieren.

Zum Beispiel:

Unten im rosa Kasten findest Du viele Beispiele für Diskriminierung. 
Die Geschichten sind im echten Leben passiert. 
Die Menschen haben sich gegen Diskriminierung gewehrt.
Und sie haben den Streit gewonnen.

Beispiele für Diskriminierung

Diskriminierung weil jemand aus einem anderen Land nach Deutschland kommt und ein anderes Aussehen hat

Viele Menschen werden in ihrem Alltag kontrolliert.

Zum Beispiel:
Sicherheits·leute kontrollieren die Fahr·karten in der Straßen·bahn.
Manche Menschen werden dann viel öfter kontrolliert als andere Menschen.
Zum Beispiel schwarze Menschen.
Es gibt keinen Grund dafür.
Der Grund dafür sind Vorurteile.

Das ist zum Beispiel in der Stadt Konstanz passiert.

Ein schwarzer Mann war in einem Laden und wollte etwas kaufen.
Er wurde dabei von einem Laden·detektiv kontrolliert.
Völlig ohne Grund.
Der Mann hat sich darüber beschwert.
Weil er diskriminiert wurde.
Ein Gericht hat entschieden:
Er hatte Recht.
Die Kontrolle war eine Benachteiligung.
Darum hat der Mann 1.000 Euro Schmerzens·geld bekommen.

Was bedeutet das?

Diskriminierung ist verboten.
Hast du das Gefühl:
Ich werde diskriminiert, weil ich aus einem anderen Land nach Deutschland gekommen bin und anders aussehe?
Zum Beispiel bei einer Kontrolle durch Sicherheits·leute?
Dann kannst du dich beraten lassen.
Und du kannst dich dagegen wehren.
Du bekommst Unterstützung.
Wende dich dafür an das ADiBe Netzwerk Hessen.


Diskriminierung wegen Behinderten·feindlichkeit

Assistenz·hunde unterstützen Menschen mit Behinderung im Alltag.

Zum Beispiel: 
Blinden·führ·hunde sind eine Hilfe im Alltag blinder Menschen.
Im Gesetz steht: 
Blinde Menschen dürfen ihre Blinden·führ·hunde überallhin mit·nehmen.
Sie haben ein Recht darauf.
Trotzdem hat eine blinde Frau aus Offenbach damit große Probleme.

Sie bekommt immer wieder gesagt:
Mit Ihrem Hund dürfen Sie hier nicht rein.
Zum Beispiel in die Arzt·praxis. 
In den Bus oder ins Restaurant.
Darüber wurde schon in der Zeitung berichtet.

Was bedeutet das? 

Die Diskriminierung wegen einer Behinderung ist verboten.
Bist du blind?
Hast du einen Blinden·führ·hund?
Sagt jemand zu dir:
Du darfst den Blinden·führ·hund irgendwo nicht mit hin·nehmen?
Dann kannst du dich beraten lassen.
Und du kannst dich dagegen wehren.
Du bekommst Unterstützung.

Wende dich dafür an das ADiBe Netzwerk Hessen.


Diskriminierung nicht-binärer Menschen

Viele Menschen kaufen Fahr·karten im Internet.
Auf den Internet·seiten muss man dann aus·wählen:
Welche Anrede passt zu mir? 
Auf vielen Internet·seiten kann man nur die Anrede Herr oder Frau aus·wählen.
Aber für nicht-binäre Menschen passt diese Anrede nicht.

Eine nicht-binäre Person hat sich darüber beim Ober·landes·gericht in Frankfurt am Main beschwert.

Im Sommer 2022 hat das Gericht entschieden:
Nicht-binäre Menschen werden auf diesen Internet·seiten benachteiligt.
Sie dürfen nicht gezwungen werden, zwischen Mann und Frau auszuwählen.
Es muss eine dritte Möglichkeit zum Auswählen geben.
Zum Beispiel divers.
Oder keine Anrede.

Das gilt zum Beispiel hier:

  • beim Kaufen von Fahr·karten
  • bei Briefen vom Kund*innen-service
  • bei Werbung
  • beim Speichern von Informationen über mich auf Internet·seiten

Und das Gericht hat entschieden:
Die nicht-binäre Person bekommt 1.000 Euro Entschädigung in einem solchen Fall.

Was bedeutet das?

Diskriminierung nicht-binärer Menschen ist verboten.
Wolltest du etwas im Internet kaufen?
Und auf der Internetseite kannst du nur zwischen der Anrede Herr oder Frau wählen?
Das ist Diskriminierung. 
Du kannst dich beraten lassen.
Und du kannst dich dagegen wehren.
Du bekommst Unterstützung.

Wende dich dafür an das ADiBe Netzwerk Hessen.


Diskriminierung muslimischer Menschen

Menschen haben verschiedene Religionen.
Sie sind christlich.
Sie sind muslimisch.
Sie sind jüdisch.
Oder sie haben gar keinen Glauben.

Muslimische Menschen erleben in Deutschland oft Diskriminierung.
Obwohl es verboten ist.
Niemand darf wegen seines Glaubens diskriminiert werden.

Eine Frau hat sich um eine Stelle in einer Kinder·tages·stätte in Offenbach beworben.
Sie ist muslimisch und sie trägt ein Kopf·tuch.
Darum hat die Kinder·tages·stätte ihre Bewerbung abgelehnt.
Das Arbeits·gericht Offenbach hat aber entschieden:
Es ist eine Diskriminierung muslimischer Menschen.
Darum ist es verboten.
Darüber wurde in der Zeitung berichtet.

Was bedeutet das?

Diskriminierung wegen einer Religion ist verboten.
Hast du das Gefühl:
Du erlebst Diskriminierung wegen deiner Religion?
Dann kannst du dich beraten lassen.
Und du kannst dich dagegen wehren.
Du bekommst Unterstützung.

Wende dich dafür an das ADiBe Netzwerk Hessen.

Das Allgemeine Gleich·behandlungs·gesetz

Die Abkürzung für das Allgemeine Gleich·behandlungs·gesetz ist AGG. 
Dieses Gesetz schützt Menschen vor Diskriminierung.
Zum Beispiel vor Diskriminierung am Arbeits·platz. 
Vor Diskriminierung bei der Wohnungs·suche. 
Oder vor Diskriminierung im Alltag.

Das Gesetz schützt vor Diskriminierung aus verschiedenen Gründen:

Vielleicht erlebt eine Person Diskriminierung im Alltag.
Und jemand sagt der Person:
Die Diskriminierung war keine Absicht.
Aber:
Darauf kommt es nicht an.
Es ist trotzdem eine Diskriminierung.

Das Gesetz schützt Menschen auch vor Belästigung und sexueller Belästigung.

Was kann man gegen Diskriminierung tun? Und warum ist Inter·sektionalität dabei wichtig?

Alle Menschen sind unterschiedlich.
Das bedeutet auch:
Alle Menschen machen unterschiedliche Erfahrungen mit Diskriminierung.
Sie werden aus verschiedenen Gründen diskriminiert.
Zum Beispiel:
Viele Frauen erleben Sexismus
Aber:
Eine schwarze Frau macht andere Erfahrungen als eine weiße Frau.
Eine Frau mit Behinderung macht andere Erfahrungen als eine Frau ohne Behinderung.
Und eine jüdische Frau macht andere Erfahrungen als eine muslimische Frau.

Aber nicht immer trifft nur eines dieser Merkmale auf eine Person zu.
Zum Beispiel:
Eine jüdische Frau sucht einen Job.
Dabei wird sie benachteiligt.
Weil sie eine Frau ist.
Und weil sie Jüdin ist.
Das ist Inter•sektionalität.

Intersection ist das englische Wort für Straßen·kreuzung.
Die Straßen kommen aus verschiedenen Richtungen zu einer Kreuzung zusammen und treffen auf·einander.
Das kann zu Unfällen führen.

So ähnlich kann es auch mit den Merkmalen einer Person sein.
Eine Person hat verschiedene Merkmale.
Und wegen der Merkmale erlebt sie verschiedene Arten von Diskriminierung.
Die Gefahr für Diskriminierung wird größer.

Kimberlé Crenshaw hat das Wort zum ersten Mal benutzt.
Sie ist Juristin und Professorin.
Sie hat das Wort im Jahr 1989 zum ersten Mal benutzt.
Heute benutzen es Fach·leute auf der ganzen Welt.

Was ist Inter•sektionalität?

An vielen Orten werden Menschen benachteiligt.
Das kann verschiedene Gründe haben.
Zum Beispiel:

Ein Mensch wurde in einem anderen Land geboren und ist nach Deutschland gekommen.
Ein Mensch hat eine andere Haut·farbe als die meisten anderen Menschen um ihn herum.
Ein Mensch hat eine andere Religion als die meisten anderen Menschen um ihn herum.
Ein Mensch ist arm.
Ein Mensch musste aus seiner Heimat flüchten.
Ein Mensch hat eine Behinderung.
Ein Mensch ist queer.
Ein Mensch ist nicht-binär.
Eine Person hat keinen guten Schul·abschluss und keine gute Ausbildung.
Benachteiligung kann viele verschiedene Gründe haben.

Und:
Manchmal treffen mehrere der Gründe auf die·selbe Person zu.
Zum Beispiel:
Ein Mann mit Down-Syndrom ist aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet.
Hier lebt er jetzt mit wenig Geld.
Oder:
Eine Frau hat dunkle Haut.
Und sie ist lesbisch.

Das bedeutet:
Mehrere Gründe für Benachteiligung treffen auf diese Personen zu.
Aus diesen Gründen hat die Person nicht die·selben Chancen wie andere Menschen.
Das nennt man Inter·sektionalität.

Es gibt für alle etwas zu tun

Wir alle können etwas tun gegen Diskriminierung.
Wir können mehr darauf achten.
Wir können mit anderen darüber sprechen.
Wir können unser Denken verändern.
Und unser Handeln.
Man kann es lernen.
Das können alle Menschen.
Dann fühlt man sich stärker mit anderen verbunden.
Und es gibt weniger Diskriminierung.

Wo finde ich mehr Informationen über Diskriminierung in Leichter Sprache?

Zeichen·erklärungen

·
Dieses Zeichen nennt man Medio·punkt.
Er trennt lange Wörter.
Zum Beispiel so:
Stellen·anzeige.
So kann man lange Wörter besser lesen.
Man liest die Wort·teile einzeln.
Man kann die Wörter so leichter lesen und verstehen.
Beim Lesen hört man den Medio·punkt nicht.

*
Dieses Zeichen ist das Gender·sternchen.
Mit dem Gender·sternchen wollen wir zeigen:
Wir wollen mit unseren Texten alle Menschen ansprechen.
Männer.
Frauen.
Und Menschen, die sagen:
Ich bin kein Mann und keine Frau.
Alle sind gemeint.

So benutzen wir das Gender·sternchen:
Besucher*innen.

Beim Lesen hört man das Gender·sternchen.
Man macht eine kleine Pause im Wort.
So: Besucher [Pause] innen.


Dieser Text wurde übersetzt von Anne Leichtfuß. 
Vier Prüfer*innen haben den Text auf seine Verständlichkeit geprüft: 
Natalie Dedreux, Sascha Maier, Daniel Rauers und Paul Spitzeck
www.leichte-sprache-simultan.de